Auf Auf und davon…
Nach langer Planung war es endlich soweit. Wir saßen am Flughafen und hatten die Tickets in der Hand.. Nach einem langen Flug mit wenig Schlaf landeten wir schließlich früh morgens in Sydney.
Da das Hotelzimmer bei unserer Ankunft noch nicht fertig war, mussten wir die Stadt so erkunden wie wir waren – schlaf- und duschbedürftig. Mit folgendem Fazit: 1. Binde deine Wanderschuhe komplett und nicht halb. (Auflösung gibt es nach der Reise) 2. Gehe in diesem Zustand nie Lebensmittel einkaufen! 😉
Trotz aller Bemühungen den Tag bis zum Abend zu überstehen um dem Jetlag entgegenzuwirken, haben wir es nur bis zum späten Nachmittag geschafft.
Ein positiver Nebeneffekt hatte das frühe Zubettgehen… schon um 07:30Uhr in der Früh konnten wir uns an der Schlange für das Silvesterfeuerwerk am Mrs Macquarie’s Chair im Botanischen Garten einreihen. Da dies der einzige kostenlose Lookout war, konnte man schon im Vorhinein ahnen, welcher Ansturm uns dort erwartete. Nachdem wir eine ca. 1km lange Schlange nach 3h hinter uns gelassen und einen noch recht passabelen Platz ergattern konnten, wurden wir mit zwei Feuerwerken belohnt. (Um 21Uhr für Familien mit Kindern und um Mitternacht das Richtige für alle Anderen)
Am Neujahrstag nahmen wir die Harbour-Bridge und deren näheren Umfeld genauer unter die Lupe. North Sydney überraschte mit vielen kleinen Häusern aus der Jahrhundertwende.
Taronga, Friendship & Birdie
Mit der Fähre ging es am dritten Tag in den Taronga Zoo, der sich nicht nur wegen seiner Tiere sondern auch wegen seiner Aussicht auf Sydney lohnt. Sind gespannt ob wir Teufel, Känguru und Co auch in freier Wildbahn treffen werden. Zumindestens die Australische Wassegame begleitete uns auch am vierten Tag in den Chinese Garden of Friendship. Eine kleine Oase mitten im Bankenviertel der Stadt, wie klein sahen wir kurz darauf vom Sydney Tower. Ein Abstecher am ANZAC Memorial bildete den Abschied von Sydney, denn am nächsten Tag ging es früh auf nach Tassie. Gespannt fieberten wir die Übernahme unseres Campervan entgegen, schließlich soll er uns doch für 1 1/2 Monate ein zu Hause sein. Und dann war es endlich so weit! Da stand er, unser Birdie. Aufgrund des Hitops etwas windanfällig, aber ein echtes Raumwunder und saugemütlich. Erste Station auf Tassie war dann Hobart, von dort ging es nach Gordon. Hier erfühlte sich der Traum eines jeden Campers, ein Stellplatz direkt am Meer. Und hier erhielt unser Campervan auch seinen Namen, denn wir parkten ohne es zu ahnen direkt neben einer toten Möwe. Also jedesmal wenn wir die Aussicht auf das Meer genossen, mussten wir auch unweigerlich auf den armen Vogel schauen.
P.S.: Känguru & Co haben wir tatsächlich auch schon gesehen – allerdings im gleichen Zustand wie unsere arme Möwe.
Einen Schritt entfernt…
… davon, dass Birdie auseinander fliegt: Auf der Fahrt zum südlichsten Punkt Australiens ging es über weite Schotterpisten, für die unser Camper nicht unbedingt gemacht ist. Es ruckelte und klapperte an jeder Ecke – das Geschirr klimperte hinter uns in den Regalen. Schlussendlich erreichten wir unseren Stellplatz, ruhig gelegen an einem langen weißen Sandstrand fernab der Zivilisation.
Das Land auf dem du stehst ist reich an Geschichte.
Andere waren vor dir hier. Männer, Frauen, Kinder. Nach Ihnen folgten Menschen aus vielen Generationen und Kulturen. Sie passten sich deinem Aussehen an, aber Sie waren nicht Du.
Hör genau zu, denn die Stille kann sprechen. Schau mit offenen Augen, denn das Herz kann hinter diesen Moment sehen.
Hier gibt es Geschichten die dich erreichen, von den Sanddünen, Grabsteinen, Axtschlägen, Walknochen, bröckelnde Fundamente, rostiger Maschinerie.
Kannst du den Schein der Ahnenfeuer der Aborigines am Strand erahnen; hören wie der Wind lachen und Lieder heranträgt? Kannst du die Entdecker sehen, wie Sie an dieser Küste wandern, Ihr Puls beschleunigt durch einen prickelnden Mix aus Erstaunen und Angst vor dem Ungewissen?
Spürst du die Besorgnis der Aborigines, als Sie die weißen Gestalten beobachteten, die aus den schwebenden Geistern hervorgingen?
Kannst du den Gestank von faulendem Walfleisch ertragen und zusehen, wie das Meer rot von Blut wird?
Beginnen Sie den Schmerz zu verstehen, als die Ureinwohner sahen, dass Ihre traditionellen kulturellen Fischereirechte zerstört und Ihre friedlichen Fischgründe aufgebraucht wurden?
Kannst du die Rufe der Holzfäller hören; den Fall eines riesigen Baumes?
Kannst du jemals die Ausbeutung dieses Landes vergeben, so reich an Ihrer natürlichen Schönheit?
Die fehlenden Fakten und bohrenden Fragen haben die Geschichten noch nicht beendet.
Verstehst du? Die Geschichte bleibt lebendig, weil Du Sie lebendig erhältst.
(Aborigines Text by South East Tasmanien Aboriginal Corporation)
… von der Antarktis: 2h ging es durch den tiefen Urwald entlang des South Coast Tracks zum südlichsten Punkt Australiens. Wo wir uns nur noch einen Schritt von der Antarktis entfernt befanden (und wenigen Tausend Kilometern Wasser).
Vom südlichsten Punkt Australiens ging es auf den höchsten Punkt der Region Hobart -> Auf den Mt. Wellington.
Mt. Field NP – Gordon Dam
In diesen stürmigen Tagen ging es in den Mt. Field NP. nicht soweit hinein wie geplant. Dafür genossen wir die Landschaft bei kleineren Touren – betrachteten die zahlreichen Eukalyptus-Bäume, die uns mit bis zu 90m überragten. Am Abend wünschte uns die Wallaby – Familie „gute Nacht“.
Nun ging es weiter zum Gordon-Dam, der sich mit seinen 140m Höhe wie ein Keil in die Landschaft drängt. Auf unserem Weg dorthin führte uns die Straße durch Regenwälder, Gebirgspässe und abgebrannte Flächen. Hinter jeder Kurve überraschte uns eine neue Szenerie und sogar ein echtes Känguru. Am nächsten Tag ging es zum nahegelegenen Serpentine-Dam, von wo aus wir unsere Wanderung zum Gipfel des Mt. Sprent starteten. Über steile, matschige und überwucherte Wege ging es 3h bergauf und 2 1/2h bergab. Am Abend konnten wir dann unsere erstandene Solar-Camping-Dusche in Betrieb nehmen.
Auch hier sagte uns ein Wallaby „gute Nacht“
Tage des Wassers
…was ist typisch in einem Regenwaldgebiet? Ja, richtig! Wasser, also besser gesagt Regen. Das hielt uns aber nicht davon ab, kleine Wanderungen im Lake St. Claire NP zum Shadow Lake und zur Platypus Bay zu unternehmen. Auf unserer Tiercheckliste können wir nun auch den Ameisenigel abhaken. Weiter ging es nach Queenstown, hier hatten wir ausnahmsweise keinen Regen oder einen See in der Nähe. Jedoch war das Wasser im durchquerenden Fluss von der nahegelegenen Eisenmine rostbraun … 😣. Auf dem Weg zur Edge of the World wanderten wir zum Hogarth Fall und zum Montezuma Falls (mit 104m der höchste Tasmaniens). Am Rosberry Lake nahe dem Ort Talluha rasteten wir eine Nacht vor dem letzten Streckenabschnitt in den Norden. Da die Edge of the World nicht gerade um die „Ecke“ liegt, stand am nächsten Tage eine unserer längsten Autofahrten an. Arthur River war das Ziel und wie kann es anders sein — im Nieselregen haben wir die Nordwestküste erreicht. Diese Ecke der Welt trennt zur nächsten Ecke (Feuerland / Argentinien) nur „11 000“ km … nach Hause sind es ca. 16 000 km …
Die drei Geschwister
… In diesen Steinen steckt Geschichte
“Es war einmal …
Wenn Du Deutsch [Englisch] sprechend aufgewachsen bist, wirst Du bei diesen Worten erkennen, dass auf Dich eine Geschichte [Kimpaka] wartet. Geschichten werden von Generation zu Generation weitergegeben, um den Menschen zu helfen, die Welt zu verstehen, in der sie leben, und um einen Rahmen für gutes Verhalten zu schaffen. Wir können uns nicht sicher sein, welche Worte die Aborigines dieses Gebiets [Rarerloihenaa] verwendet haben, um ihre Geschichte zu beginnen, aber hier ist eine Übersetzung:
Vor langer Zeit [Pawuta] gab es zwei Brüder [naytamana] und eine Schwester [nati], diefür die jüngeren Kinder der Sippe verantwortlich waren, während ihre Eltern beschäftigt waren. Genau wie Jugendliche auf der ganzen Welt langweilten sie sich ziemlich schnell mit dieser Aufgabe und verbrachten die Zeit damit, miteinander zu spielen. Von ihren Babysittern vergessen, gingen die jüngeren Kinder zum Strand und ertranken [tungpawra]. Von Scham [watapurana] überwältigt, wurden die drei älteren Kinder von den Ältesten als Strafe für ihre Missachtung ihrer Pflichten ausgestoßen und voneinander isoliert, so dass sie nicht mehr zusammen spielen konnten.
Du kannst sie heute noch alleine [tangara] an der Küste sehen — die Landzungen Rockey Cape [ Tangdimmaa], Table Cape [Isowreene moonartric] und The Nut [Martula].
(Übersetzung aus dem Englischen … Informationstafel North Cave Rockey Cape — Natural Heritage Trust / Tasmania Park & Wildlife Service)
Von Arthur River ging es über den Tarkine Drive, mit einem Zwischenstopp am Trowutta Arch (Karsttrichter, im grünsten Regenwald Tasmaniens), nach Stanley. Hier stehen einige der schönsten viktorianischen Häuser und Eins der Drei Geschwister — The Nut. Der steile Anstieg wurde mit einer fabelhaften Aussicht auf das von gleich zwei Stränden umrahmte Örtchen entschädigt. Süße kleine Läden luden im Ort zum schlendern ein und in der Abenddämmerung konnten wir nahe dem Bergaufstieg Pinguine beobachten. Zum zweiten Geschwisterchen fuhren wir am nächsten Tag — Rockey Cape. Den Rockey Cape NP durchwanderten wir auf einer 5,5 Stunden dauernden Tour über die Sisters Hills, vorbei an der Anniversary Bay und zurück dem Coast Track folgend. Natürlich haben wir zur guter letzt auch dem dritten Geschwisterkind einen Besuch abgestattet — Table Cape. Wenn auch durch den starken Regen bedingt wirklich nur einen sehr kurzen (siehe Schnappschuss) … und nun auf nach Burnie. Den Regentag nutzten wir zum auffüllen von Lebensmittel und Birdie.
Cradle Mt. Roland
Die letzten Tage standen ganz im Zeichen des Wanderns. Der Cradle Mt. NP überraschte mit einem niegelnagel neuem Visitor Centre und gut organisierten Bustouren zu den einzelnen Wanderrouten, sodass sich die vielen Besuch gut verteilten und es nicht zu übervoll an den Aussichtspunkten wurde. In den ersten Tagen war die Sicht etwas eingetrübt und der Cradle Mt. hat sich nicht recht blicken lassen. Regen und Wind hielt uns aber nicht davon ab alle Tagestouren rund um den Fuß des Berges in Angriff zu nehmen, zumal das Wetter eine gefundene Ausrede für den ein oder anderen Besuch in der Cradle Mt. Lodge, mit seinem lodernden Kamin und leckerem Essen, war 🤤. Vom Gowrie Park, unserem Campingplatz, ging es am dritten Tag rauf zum Sattle zwischen dem Berg Vandyke und dem markanten Mt. Roland. Zum Abschluss versöhnte uns der Cradle Mt. am letzten Tag dann aber doch noch mit seinem imposanten Anblick und vier tapsigen Wombats 🤩.
Birdie Spezial
So und nun für alle die sich für Birdie interessieren, hier ein paar technische Details und Innenansichten…
- Fahrzeugtyp: Toyota HIACE (Basis LWB)
- Baujahr: 2017
- Gewicht / zul. Gesamtgewicht: 1735kg / 2800kg
- Kraftstoff: Benzin
- Motor: 2,7L 111kW
- Transmission: 6 Gang Automatik
- Radstand: 3210mm
- Abmaße (LxHxB): 5265 x 2650 x 1950mm
- Ausstattung: 55l Wassertank, 2 Flammen-Gasherd, Kühlschrank, Mikrowelle, Spüle, Rückfahrkamera, Navi
… die folgenden Bilder lassen evtl. einen chaotischen Lebensstil vermuten, dem war nicht so (naja, vllt ein bisschen ☺️)
P.S.: Das Kennzeichen – 647 XPN … XPN 🧐 eXPerieNce! 😁 Ein Erlebnis ist unsere Reise wirklich!
Narawntapu N.P.
Bevor wir zum Narawntapu NP fuhren, ging es über Sheffield nach Penguin. In Sheffield luden die vielen Wandbilder zum schlendern ein. In Penguin sahen wir leider keine Pinguine, naja jedenfalls keine Echten. Ihre Plastikkopien lauerten uns an jeder Ecke auf 😦. Nach ausgiebigem Frühstück in einem kleinen süßen Café (letterbox, einquartiert in einem unbenutzten Teil der Poststation) ging es zunächst nach Ulverston (Glockenturm — mehr gibt es hier auch nicht zu sehen 🤭) und dann auf dem direkten Weg zum Narawntapu NP. Hier wurden wir standesgemäß von gleich zwei Forester Kängurus begrüßt. Nach Ankunft erkundeten wir die nahe Umgebung und landeten auf dem Beaker Beach. Ein scheinbar unendlicher Sandstrand, fast ganz für uns alleine ohne angeschwemmten Zivilisationsmüll, Fischereinetzen und Algen.
An dieser Stelle muss hier mal die generelle Sauberkeit der Insel erwähnt und gelobt werden. Weder in den Nationalparks, noch auf den Campingplätzen oder in den Ortschaften liegt Müll bzw. Unrat.
Tagsdrauf ging es über die „Känguru“ — Wiese zum Point Vision, natürlich haben wir uns für diese Wanderung mal wieder den wärmsten Tag ausgesucht 🥵, aber schön war’s! Den Abend ließen wir mit Beobachtungen unserer hopsigen Freunde, wie auch schon den Abend zuvor, ausklingen.
Weiter ging es über Beaconsfield und George Town nach Bridport. In George Town nahmen wir einen kurzen Abstecher nach Low Head. Hier steht Australiens ältestes Signalfeuer. Seit 1805 bis 1833 lotste ein mit Walöl betriebenes Feuer die Schiffe um das gefährliche vor der Hafeneinfahrt liegende Riff. 1833 wurde es durch den, noch heute im Betrieb stehenden, Leuchtturm ersetzt.
Und dann war es endlich so weit, in Bridport sprangen wir zum ersten Mal in diesem Urlaub in die Fluten (der Bass Strait). Sehr sehr erfrischend war es 🥶😆.
Ostküste
Unsere bisher ruhigste Woche führte uns in die Bay of Fires. Nirgendwo hätte uns ein Missgeschick besser in die Zeitplanung gepasst als hier. Frau Trampeltier trat anstatt auf die Steine neben die Steine – Resultat: dicker Fuß. Bei dieser Szenerie war die Auszeit jedoch zu verkraften und der Heilungsprozess verlief positiv.. So positiv, dass wir uns in Bicheno (die letzte Station vor dem Freycinet National Park) ein Essen im Steakrestaurant gönnten.
.. und nun mit neuer Kraft auf zu neuen Taten im Freycinet N.P. ..
Freycinet N.P.
Nun sind wir schon eine ganze Weile unterwegs, dennoch überrascht uns diese Insel immer wieder mit neuen Kulissen, Szenerien und Landschaften. Die Felsformationen um die Wineglass Bay scheinen so gar nicht zum „Festland — Tassie“ zugehören. Da auch unsere Zeit endlich ist, erkundeten wir in den letzten drei Tagen nur einen kleinen Teil der Halbinsel. Zunächst ging es natürlich zum bekanntesten Spot — der Wineglass Bay (siehe gelbe Route).
…und dann kam da die Idee „den Sonnenaufgang auf Mt. Amos, über der Wineglass Bay, aufgehen sehen — das wäre ein Traum“… also hieß es mitten in der Nacht AUFSTEHEN (02:30 Uhr 🥱) und ab auf den Berg. Der Aufstieg geling uns dann leider nur bis knapp 100m unterhalb der Spitze, aber wie sagt man Safty First! Der letzte Teil war dann doch etwas zu nass und zu steil als dass wir dort zusammen rauf geschafft hätten. Der Sonnenaufgang über Cosy Creek hat dafür entschädigt. Interessant war auch zu sehen über welchen Stock und Stein wir dort im Dunkeln und nur im Schein unserer Taschenlampen, geklettert sind. Auf— und Abstieg definitiv ein Highlight dieser Reise (siehe rote Route).
Am letzten Tag genehmigten wir uns noch eine „entspannte“ Tagestour zum Hazard Beach und zum Abschied über die Wineglass Bay zurück (grüne Route).
Maria Island Spezial
Maria Island Spezial – oder eher doch ein Tier Spezial.. und warum? Weil wir auf unserem Ausflug viele Tiere gesehen haben.
Delfine ✅
Cape Barren Gänse ✅
Tasmanien Pademelon ✅
Forester Känguru ✅
Tasmanien native hen ✅
Common Wombat ✅
Pelikan ✅
Tasmanien Devil ❌😔
Wale … seht selbst 🦴
Nicht nur die Tiere machten den Ausflug auf Maria Island lohnenswert, sondern auch die Insel an sich. Ab dem Ende des 19. Jahrhunderts machte sich die Industrie und die Landwirtschaft auf der Insel breit. 1960 wurden die Industrie- und Landwirtschaftlichen Gebäude von der Regierung aufgekauft. 1972 wurde Maria Island zum Nationalpark erklärt.
Seitdem wurden hier viele Tiere angesiedelt, welche kurz vor der Ausrottung durch den Menschen standen, oder sich deren Population durch Krankheiten drastisch reduziert hatten. Hier lebt auch die gesündeste Population der Tasmanien Devils.
An den Fossil Cliffs konnten wir Fossilien betrachten, die 270 Mio Jahre alt waren.
Tasmanian Devil Unzoo
Da wir in der freien Wildbahn leider keinen Tasmanian Devil gesehen haben, nutzten wir die Chance auf der Tasman Peninsula den Tasmanian Devil Unzoo zu besuchen. Ein absolut lohnenswerter Ausflugsort mit 100% iger Chance einen Teufel zu sehen. Gleichzeitig bekam man bei den einzelnen Fütterungen viele Informationen seitens der Pfleger zu den Tieren erzählt. Ein weiteres Highlight war die Fütterung der Forester-Kangaroos, die man aus seiner eigenen Hand füttern und kraulen durfte 😊
Die Green Rosellas waren einer Handfütterung der einzelnen Besucher auch nicht abgeneigt. -> Körner können sehr anziehend sein 😁
Abschließend kann man sagen, dass der „Unzoo“ seinen Namen zu recht trägt – die Gründer und Pfleger halten alles so „wild“ wie möglich. Päppeln kranke Tiere auf, geben zurückgelassenen Haustieren ein neues zu Hause und schützen die Tasmanian Devils so gut es geht vor der Ausrottung.
Unsere Mittagspause hielten wir im Lavender Farmhouse bei Muscheln und Wachtel ab. Als Nachtisch gönnten wir uns ein hauseigenes Lavender-White-Chocolate Eis 🤤
Um die aufgenommenen Kalorien wieder zu verbrennen fuhren wir zur Remarkable Cave und gingen von dort bis zum Maingon Blowhole.
Port Arthur
Name: Edward Patrick Durham
Geboren: Unbekannt
Herkunft: Irland
Beruf: Kirchenmann
Rolle in Port Arthur: Kaplan der Church of England, 1843 – 1849
Durham war während seiner Zeit in Port Arthur in viele Streitigkeiten verwickelt. Superintendent George Courtenay beschrieb ihn als die ˋschelmischste Person auf der Tasmanischen Halbinsel´.
Name: George Perryman
Alter: 17
Herkunft: Warner Street, London
Beruf: Laufbursche
Verurteilung: April 1819 für Diebstahl einer Herrengeldbörse
Urteil: 14 Jahre Abschiebung
Nach Port Arthur gesendet: Für die Beihilfe, Unterstützung und Anstiftung von James Starkey und John Farrell bei der Begehung eines Einbruchs im Wohnhaus von W.H. Dixon, Hobart Town.
Das Leben in Port Arthur war schwer für George. Als Laufbursche konnte seine Fähigkeiten kaum genutzt werden, so dass er zu den Banden geschickt wurde. Trotz der anstrengenden Natur der Arbeit gelang es George, sich aus Schwierigkeiten herauszuhalten. Er wurde mit einer Beförderung zum Schuhmacher belohnt und lernte, Stiefel herzustellen. Als er Port Arthur verließ, ging er zur Arbeit für einen Siedler. Er wurde mehrmals für „Ungehorsam“, „Pflichtversäumnis“, „Misshandlung des Master´s Horse“ bestraft.
Quelle: Port Arthur Historic Site Management
Mit diesen Charakteren stiegen wir in die Geschichte von Port Arthur ein.
Das richtige Gefühl und Verständnis für diesen Ort wurde uns auf einer inkludierten Einführungs— und Bootstour mit kleinen Geschichten vermittelt. Zum Beispiel wurden die Sträflinge mit 100 Peitschenhieben bestraft wenn sie gegen die Regeln des Gefängnisses verstoßen haben. Haben sie das überlebt wurden die Wunden im Gefängniskrankenhaus mit einem „Bad“ in Salzwasser versorgt 😵, dabei ging dann wahrscheinlich nochmal ein paar über den Jordan…Ein weiterer Ort des Schreckens — Separate Prison. 24/7 durften die Sträflinge nicht reden. 23 Stunden saßen sie in ihren Zellen ohne Tageslicht, auch ihre Arbeit mussten sie hier verrichten. Nur eine Stunde am Tag duften sie raus, aber auch hierhin ging es nur allein, umringt von meterhohen Mauern, nur der Himmel über ihnen. Selbst zur Messe ging es in Séparées, damit kein Kontakt zu anderen Häftlingen zustande kam. War ihre Zeit abgesessen waren sie ein Fall für den Psychiater, aber halb so schlimm, lag die Psychiatrie doch gleich neben dem Gefängnis 🙈.
Zu Port Arthur gehört auch die Coal Mine etwas weiter nördlich auf der Halbinsel gelegen. Hierher kamen die Sträflinge die sich auch von den Hieben nicht von ihrer Untaten abhalten ließen. Zu zweit ging es in die Tiefen der Berges hinab um Kohle, und die war noch nicht mal von guter Qualität, abbauen zu müssen. Das ist bis hierhin wohl noch normal für die damalige Zeit, normal war es jedoch nicht dabei auf die Leichen der anderem Häftlinge am Grund der Mine zu schauen…
Um unser Gemüt wieder aufzuheitern ging es am vierten Tag in den Nordosten der Halbinsel. Hier bestaunten wir die von der Natur geformten Sehenswürdigkeiten — Tasman Arch, Devils Kitchen, Waterfall Bay und bei einem Happen Fish & Chips, Tasman Blowhole.
Bruny Island
Unser letzter Trip führte uns mit Hilfe der Autofähre nach Bruny Island. Vor allem das Wetter zeigte sich hier von der besten Seite.
Nach einem Frühstück mit direktem Blick auf die Cloudy Bay ging es weiter zur Adventure Bay. Von hier starteten wir unsere letzte Wanderung auf das Fluted Cape. Wir sahen zwar keine, für dieses Eiland bekannten, weißen Wallabies dafür wurde diese Wanderung zu einer der schönsten Touren, die wir im Urlaub gemacht hatten. Der Ausblick… einfach unbezahlbar!
Unsere letzte Station auf Bruny Island hieß ˋThe Neck´, von deren Aussichtsplattform man eine atemberaubende Aussicht genießen konnte. Um von unserem Campingplatz zu dieser Aussichtsplattform zu gelangen „mussten“ wir über einen endlosen Sandstrand laufen und die Brandung in strahlendem Sonnenschein über uns ergehen lassen. 😉
… und dann kam der Tag der Tage vor dem wir uns schon so lange fürchteten, es ging zurück nach Hobart …
The End
Nachdem wir in Hobart das Hotel verlassen hatten, starteten wir die Stoppuhr.. Unsere Heimreise führte uns von Hobart per Flugzeug zurück nach Sydney. Nach einer Wartezeit von ca. 9h ging es weiter nach Dubai, von wo aus wir nach kurzer Zeit weiter Richtung Düsseldorf flogen. Zu Hause angekommen stoppten wir die Uhr.. Ergebnis: fast 41h
Entsprechend froh waren wir, als wir unsere Beine auf der Couch hochlegen konnten, während die erste Waschmaschinenladung ihre Runden drehte.