Die Reise mit der alles Begann: Neuseeland 2018-2019 mit Rotel Tours
Unser Startpunkt -> Christchurch, nachhaltig in Erinnerung sind die Schäden die diese Stadt während der Erdbeben in 2010 und 2011 erleiden musste geblieben. Genauso beeindruckend, aber mit positiver Energie besetzt, die Street-Art, ob künstlerisch wertvoll, gesellschaftskritisch, geschichtlich oder aufrüttelnd…sie sollte uns auf der Reise noch an einigen Ecken und Nischen auffallen, begleiten. Über die Canterburyebene und Geraldine, ging es nach Tekapo und seinem Lake. Ein Abstecher an der Kirche „of the good shepherd – zum guten Hirten“ durfte da natürlich nicht fehlen. Das Panorama des Lake Tekapo bildete eine perfekte Kulisse für das Weihnachtsfest mit Glühwein und Cupcakes bei 20°C.
Am Gletschersee Lake Pukaki hatten wir einen phantastischen Blick zum höchsten Berg Neuseelands, dem Aoraki/Mount Cook. Er ist nicht nur wegen Seiner Größe bekannt, sondern auch wegen Den Größen die ihn schon bestiegen haben. Vor der Erstbesteigung des Mount Everest im Jahr 1953, erklomm der neuseeländische Imker Sir Edmund Hillary den Aoraki im Jahr 1948 als erster über den Südgrat. Über Omarama, Cromwell und Mossburn landeten wir in Te Anau.
Milford Sound – alleine die Fahrt durch den Chasm Regenwald, über die wunderschöne Passstraße mit ihrem engen Tunnel und vorbei am Mirror Lake, sowie dem Cleddau River wird ewig im Gedächtnis bleiben. Bei der Schifffahrt durch die atemberaumende Kulisse des Milford Sounds wäre niemand der Passagiere überrascht gewesen wenn sich nach der letzten Biegung das Tor zum Jurassic Park geöffnet oder ein Pteranodon (Flugsaurier) über unsere Köpfe hinweg geflogen wäre. Leider hatten die Macher des Filmes nicht so ein unverschämtes Glück mit dem Wetter wie wir, weshalb sie schlußendlich auf die hawaiianischen Inseln ausweichen mussten.
Oje … da denkt man sich sein Englisch ist ganz passable und dann landet man bei einem Vortrag über die Glühwürmchengrotte in den Te Anau Höhlen, gehalten von dem Inbegriff des neuseeländischen Surferboys … der heimeligen Atmosphäre in der Grotte selbst tat das aber zum Glück keinen Abbruch. In den nächsten Tagen ging es entlang am Lake Wakatipu und den Remarkables, mit einem längeren Zwischenstopp in der Adrenalin Hochburg Queenstown. Hier kann es aber auch Abseits der Innenstadt beschaulicher zugehen, zum Beispiel auf einer Wanderung auf den Bobs Peak. Frisch geduscht durch eine Jetboot – Tour und gestärkt mit einem Fergburger im Bauch, brachen wir auf nach Franz Josef. Die Fahrt führte uns vorbei am AJ Hackett Bunge Zentrum am Kawara River, den Wanaka Ducks, einem Halt an den Blue Pools mit seinen wagemutigen Brückenspringern und faszinierenden Stein – Fletsch – Spielen, kurzen Stopps an dem Thunder Creek und dem Fantail Wasserfall, Spaziergängen im Kahikatea Swamp Forrest und Ship Creek Tauparikaka und schlußendlich einer Wanderung am Lake Matheson.
Neuseeländische Jade, dafür ist Hokitika bekannt. Nachdem wir uns über die Verarbeitung schlau gemacht und uns für unsere Liebsten zu Hause mit Mitbringseln eingedeckt hatten, ging es zu den Pancake Rocks. Eindrucksvoll, nicht nur die Formationen der Felsen auch wie und wo sich Wasser seinen Weg bahnt, unglaublich faszinierend!
Abel Tasman Nationalpark – mit dem Wassertaxi nach Madlands Beach und per pedes mobile nach Anchorage (nein nicht Anchorage – Alaska ;-)) … eine traumhafte Wanderung durch einen wunderschönen Nationalpark … schöner hätte die Reise auf der Südinsel nicht enden können …
Nach zwei Wochen quer durch und auf der Südinsel war Wellington als Ziel der Überfahrt auf die Nordinsel ein kleiner Kulturschock … doch mit seiner zahlreichen Street – Art hat auch diese Stadt seinen eigenen Flair …
Weiter ging es zum Tongariro Nationalpark mit seinen aktiven Vulkanen Ngauruhoe, Ruapehu und Tongariro, welche dem Park seinen Namen gab. Auf dem Weg nach Rotorua hielten wir in Wai-O-Tapu (verbotenes Wasser). Hier „…empfing uns ein buntfarbiges Land…(…)…glühend heiß ist der Erdboden, dröhnt hohl bei jedem Schritt. Keinen Schritt darf man abseits des Weges tun, sofort versinkt der Fuß im weichen, heißen, schwefligen Tongrund, der das Schuhwerk zerfrißt. Allenthalben entsteigen stinkende Dämpfe dem Erdreich. Gelb, grün und rot, in allen möglichen Farben prangt der Grund. Kleine Schwefelhöhlen haben sich an vielen Stellen gebildet. Schwarz-gelb und weiß glitzern Kristalle in allen Formen wie riesige geöffnete Drusen. Der Grund kleiner Seen, Tümpel und sprudelnder Bäche leuchtet gelb, grün blau und milchig weiß von feinstem Schwefelpulver. Hier sind die Felsen mit Sinter, dort mit Alaun überzogen. Wirft man in einen Teich etwas von dem kalkhaltigen Erdreich, so schäumt er auf wie warmer Sekt. Neben einem Erdloch, gefüllt mit kochendem Wasser, findet sich ein anderes, das eisig kalt ist. Und kaum zwei Schritte von ihnen klafft eine trockene Schwefelhöhle tief in das Erdreich hinein. An vielen Stellen findet sich rotes Erdreich. Aus ihm bereiten die Maoris seit undenklicher Zeit ihre Farbe zum Anstreichen der Häuser; sie hat die Eigentümlichkeit, dass sie in Sonne und Regen, selbst in anhaltenden Schwefeldämpfen unveränderlich bleibt. Allenthalben vulkanische Tätigkeit um uns, hier dampfen Schwefelhaufen, dort sieden Geyser, kochen Tümpel, und inmitten dieser Gegend, die an den Vorhof der Hölle erinnert … (…) …“ stehen wir. (Auszug aus Neuseeland – Auf den Spuren der Maori von Arthur Berger aus dem Jahr 1934)
Fun Fact: Bei einem traditionellem Mai ora (Maorifest) in Rotorua flog, während dem Ausklingen auf einer durch einen Geysir natürlich beheizten Terrasse, über uns ein gleisender Himmelskörper. Einige Tage nach der Reise stellen wir fest das es sich um einen abstürzenden russischen Satelliten handelte …
… ein wahrlich Thermal Wunderland!
Weiter ging es zur Bay of Plenty mit seinem Hot Water Beach. Leider ist es uns nicht gelungen einen natürlichen Yakuzi auszuheben, was entweder an der Position der Grabung oder an unserem Werkzeug lag. Aber ich denke es lag eher an der falschen Stelle als an unserer Kaffeetasse … dafür wurden wir am nächsten Tag mit einem wunderschönen Spaziergang zur Cathedral Cove versöhnt, Zeit um die Seele im Wasser und am Strand baumeln zu lassen. Weiter ging es zum Tane Mahuta – Herr des Waldes, mit 56 Metern Höhe und seinen 1800 Jahren trägt der größte Baum Neuseelands diesen Namen zurecht. Er steht im Waipoua Kauri Wald und ist einer der Wenigen seiner Art der nicht Menschen oder Parasiten zum Opfer gefallen ist. Das Kauri- und Pionier Museum in Matakohe informiert mit vielen Details über die Geschichte der ersten Siedler und ihre besondere Beziehung zu diesen Baumgiganten. Selbstverständlich durfte auch ein Bootsausflug zum bzw. durch das Hole in the Rock und einer liebenswerten Begegnung mit Familie Delphinoidea nicht fehlen. Keine Neuseelandreise ist komplett wenn man nicht einmal auf dem Ninty Mile Beach gefahren oder am Cape Reinga war. Das eine eher ein Aktionstrip, das andere ein Trip für die Seele … spätestens wenn man den gewaltigen Wassermassen (Tasmansee trifft Pazifischen Ozean) dabei zu sieht wie sich ihre Wege kreuzen versteht am warum dieser Ort den Maoris so heilig ist …
P.S.: ein Abstecher nach Hobbiton war natürlich auch noch drin 😉
The End: Auckland – „Die Seele muss auf einer Reise mitkommen können, und deswegen hat der Weg zu Fuß das richtige Reisetempo“ (maorisches Sprichwort). Dies sollte man besonders in Auckland beachten. Ein Fußmarsch in den frühen Morgenstunden vom Hafen zum Maungawhau/Mount Eden (einer von 50 Vulkankrater auf denen Auckland erbaut worden ist) lohnt sich nicht nur der Aussicht wegen, auch entdeckt man auf den Weg dorthin und zurück viele kleine charmante Läden. So auch das französische Restaurant Le Garde-Manger, welches uns mit einem fabelhaften Frühstück und seiner liebevoll ausgesuchten Einrichtung den Abschied nicht leichter gemacht hat …
Was bleibt sind viele tolle Eindrücke und ein ganz besonderes Mitbringsel … der Deckel zum Topf und der Topf zum Deckel!